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  Traumwelten







Conversiones Teil 1, 2 und 3

Okay, gäge mini Fantasie chani mi nid wehre :-). Wäm setigi Darstellig vo Gwaut und Sex nid gfaut, muesses ja nid läse. 
 
Und übrigens: Das isch ds erschte Mau (mit äs paar Usnahme), dass Lüt wo mi kenne, die Gschicht chöi läse. 
 
 
Conversiones 
 
Ich stehe auf dem Balkon und lasse den Nachtwind über mich wehen. Zum ersten Mal seit ich existiere achte ich mich auf die Schönheit der Nacht. Der bleiche Mond ist weit und breit die einzige Lichtquelle, die ich ausmachen kann. Die alte, verfallene Villa liegt ausserhalb der Stadt. Bald würde ER zurückkommen. Würde mein Herz noch schlagen, es wäre längst zersprungen, so sehr freue ich mich. ER, mein Meister. ER, der mich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin. ER, der wahnsinnig brutal und doch unendlich zärtlich sein kann. Was er mir wohl heute mitbringen wird? Ein junger Bursche, dessen Blut vor Angst kocht, wäre mir recht. Wenn er jedoch denkt, ich sei nicht brav gewesen, dann wird er ein junges Mädchen mitbringen, mit ihr spielen und dann langsam von ihr trinken, bis sie ihr Leben ausgehaucht hat. Nichts würde er mir übriglassen und ich müsste hungrig auf dem Boden schlafen.  
Plötzlich höre ich schwere Schritte auf dem Steinfussboden. Kein schweres Atmen oder leises Schluchzen einer anderen Person. Ich warte auf dem Balkon auf ihn, den Blick gegen den Himmel gerichtet. Auf ein Mal spüre ich seine Hände auf meinen Hüften. Sie sind kalt, genau wie meine Haut auch. Mit seiner linken Hand fährt er langsam den Rundungen meines Nackens nach. Dann dreht er mich zu sich um. Ich schaue in sein Gesicht. Seine schwarzen Augen funkeln mich an. Ohne etwas zu sagen, nimmt er meine Hand und führt mich ins Innere der Villa. In der Mitte des grossen Raumes lässt er mich stehen. Langsam läuft er zum Balkon zurück und verschliesst die Öffnung mit einer schwarzen Decke, denn bald würde die Sonne aufgehen. Vor mir auf dem Tisch steht eine Flasche Wein und zwei Gläser. Langsam werde ich ein bisschen nervös. Was er wohl vorhat? Ich spüre wieder seinen Atem auf meinen Haaren und erschrecke ein wenig. Es überrascht mich immer wieder, wie lautlos er sich anschleichen kann. Er nimmt die beiden Gläser und gibt mir eins davon. Ich koste vorsichtig von dem Wein. Ich verstehe nicht viel davon, aber dieser hier muss sehr alt sein. Währenddessen spüre ich wieder seine Hände auf meinem Körper. Sie sind plötzlich überall. Ich werde noch viel nervöser. So etwas hat er noch nie gemacht. Er hat mich schon geschlagen und in den Armen gehalten. Aber so wie jetzt hat er mich noch nie angefasst. Wieso sollte er auch? Als er mich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin, hatte ich mein 16. Lebensjahr noch nicht erreicht. Zeit spielt jetzt zwar keine Rolle mehr, aber mein Körper würde jetzt auch nicht mehr weiter reifen. Für immer gefangen im Körper einer knapp 16-jährigen. So etwas kann ihn doch nicht reizen. 
Anscheinend doch, denn seine Hände werden jetzt immer fordernder. Ich stehe immer noch mit dem Rücken zu ihm, doch das scheint ihn nicht zu stören. Ganz im Gegenteil, denn plötzlich spüre ich seine Lippen auf meinen Haaren und sie werden ganz bestimmt nicht dort bleiben. Das wird mir jetzt langsam zuviel. Mit einem Ruck reisse ich mich von ihm los. Mein Atem geht etwas schneller und ich schaue ihn verwirrt an. Seine Augen werden noch etwas dunkler und fangen gefährlich an zu glitzern. Er mag es nicht, wenn man sich ihm widersetzt. Ich würde es auch niemals tun, ich habe seine Faust schon ein paarmal gespürt. Aber er kann nicht wissen, wovor ich Angst habe. Er knurrt leise auf und packt mich am Arm.  
Leise bitte ich ihn, mich loszulassen. Ich weiss nicht wieso er es tut, aber er lässt tatsächlich meinen Arm los und schaut mich erwartungsvoll an. Vielleicht ahnt er etwas? Ich fange leicht an zu stammeln, weiss nicht, wie ich es ihm sagen soll. Sanft legt er seine Hand auf meinen Mund. 
„Du hast mich oft gefragt, wieso ich dich noch nie zur Jagd mitgenommen habe, seit ich dich vor 5 Wochen verwandelt habe. Die Antwort ist einfach:  
Ich will bei der Jagd eine Frau an meiner Seite, kein Mädchen!“ 
Mir stockt der Atem. Er weiss es also. Er weiss, dass ich noch nie mit einem Mann geschlafen habe. Und ich weiss, dass er der Erste sein wird. Ich weiss auch, dass unsere Art oftmals brutal zur Sache geht und normalerweise stört mich das nicht. Ich habe mit dem Töten keine Probleme. Trotzdem hoffe ich, dass er sanft und zärtlich zu mir sein wird. Ich schaue in seine Augen. Diese unendlich tiefen, schwarzen Augen. Sanft drückt er seine Lippen auf meine. Küsst mich. 
Streichelt mich. 
Seine Hände sind überall. In meinen Haaren, auf meinem Rücken, an meinen Hüften. Gleichzeitig küsst er mich im ganzen Gesicht, seine kühlen Lippen berühren meine Haut kaum. Wie Schmetterlinge gleiten sie über meine Wangen. Dann treffen sie wieder auf meine und unsere Münder verschmelzen miteinander. Seine Zunge dringt in meinen Mund ein und fordert meine zum Spiel heraus. Eine Hand rutscht langsam unter mein geschnürtes Korsett. Sie streichelt meinen Rücken so sanft, dass sich meine Häärchen im Nacken aufstellen. Ein Schauer rinnt mir durch denn Rücken hinunter. Eine zweite Hand legt sich auf meinen Rücken und drückt mich noch näher an seinen Körper. Seine Zunge wird immer fordernder. Auch ich werde jetzt langsam mutiger und beisse ihn in die Lippe. Sie platzt ein wenig auf und ich lecke das Blut ab. Er hält inne und schaut mich verwundert an. So etwas hätte er nicht erwartet. Ich lächle ihn nur an und lege meine Hände auf seine Brust. Ich schliesse meine Augen und suche seine Lippen. Während wir uns küssen, lösen seine Hände die Schnüre von meinem Korsett und es rutscht langsam runter. Seine Lippen lösen sich von meinen und gleiten tiefer.  
Er küsst meinen Hals und mein Schlüsselbein. 
Fährt mit der Zunge dem Knochen nach.  
Er sinkt langsam auf die Knie und zieht mit seinen Küssen eine gerade Linie zwischen meinen Brüsten hindurch bis zum Bauchnabel. Dort kreist er mit der Zunge um den Nabel und füllt ihn immer wieder mit Küssen. Meine Knie wollen unter mir nachgeben und ich lege meine Hände auf seinen Kopf, damit ich nicht umfalle. Ich fahre durch sein weiches Haar. Wie schön es ist. 
Plötzlich steht er auf und hebt mich so leicht hoch, als wäre ich eine Feder. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und fange wieder an, ihn zu küssen. Er erwidert meinen Kuss und trägt mich in Richtung Schlafzimmer. Noch nie war ich dort drin. Ich will mich darin umschauen, doch er lässt mir keine Zeit dazu. Er legt mich auf der weinroten Satindecke seines Bettes nieder und fängt gleich wieder an, mich zu küssen. Ich lege meine Hände unter seinen Umhang und streife diesen von seinem Körper. Er hält mit dem Küssen inne und schaut mich an, während seine Hände fortfahren, mich zu streicheln. Ich beobachte das Spiel seiner starken Muskeln unter der seidigen Haut. Er gefällt mir, und das weiss er auch. Langsam rutscht er nach unten und öffnet vorsichtig meine Hose. Zuerst nur den Knopf, dann den Reisverschluss und zuletzt zieht er mir die Hose ganz von den Beinen. All diese fliegenden Berührungen lassen mich immer wieder erschauern und ich fühle mich wie in der 7. Hölle. Ich spüre kaum noch, wie er auch meinen Slip runterzieht. Auf einmal merke ich, wie seine Berührungen aufgehört haben. Ich öffne meine Augen und sehe wie er vor mir kniet und mich anschaut. Eine ganze Weile sieht er mich einfach nur an. Seltsamerweise ist mir das nicht unangenehm, obwohl ich zum ersten Mal völlig nackt vor einem Mann liege. Er schaut mich immer noch an und dann zieht er seine Hose aus. Ich richte mich auf und ziehe ihn zu mir hinunter. Er nimmt meine eine Brust in die Hand und streichelt sie sanft. Dann beugt er den Kopf nach unten und umkreist den Hof mit der Zunge. Sofort richtet sich meine Brust auf. Ihm scheint das zu gefallen, denn dasselbe macht er auch mit der anderen. Und wie es erst mir gefällt. Ich bin kaum noch bei Sinnen. Ich spüre, wie sich bei mir im Bauch etwas zusammenzieht. Und dieses Gefühl ist einfach teuflisch.  
Er rutscht immer tiefer, fährt mit der Zunge an der Innenseite meiner Schenkel entlang. Seine Hände streicheln, suchen und finden den Weg. 
Mit dem Finger streichelt er mich.  
Mit dem Finger weitet er mich. 
Mit dem Finger dringt er in mich ein. 
Mit dem Finger schickt er mich in die Hölle und wieder zurück. 
Alles dreht sich, ich höre die Engel singen und die Teufel kreischen. Ein schwarzer Balken schwebt vor meinen Augen und mein Körper bäumt sich auf. Ich flehe ihn an, mich zu erlösen, doch das ist sein Spiel und er bestimmt die Regeln. Es gefällt ihm, wie er mich unter Kontrolle hat, wie er Macht auf mich ausübt, wie ich ihn anbettle. Als ich denke, es kaum noch aushalten zu können, hört er plötzlich auf. Enttäuscht schaue ich ihn an, doch er rückt nur in eine andere Position. Ich wünsche, er möge es endlich tun, doch als er endlich in mich eindringt, verspüre ich einen stechenden Schmerz. Ich schreie kurz auf und er hält inne. Sanft küsst er mich und lässt mir Zeit, mich an ihn zu gewöhnen. Dann fängt er langsam an sich in mir zu bewegen. Erst langsam, dann immer wie schneller. Die Schmerzen machen einem anderen Gefühl Platz. Einem Gefühl, dass tausendmal schöner ist als alles was vorher war. Je länger er in mir ist, desto mehr kommt der Schwindel zurück. In meinen Ohren rauscht es, und ich fühle, wie ich mich der Spitze nähere. Und dann, einen Chor in meinen Ohren, einen Sturm in meinem Bauch, komme ich zugleich mit ihm auf dem Höhepunkt unserer Lust an. Erschöpft und glücklich kuschle ich mich in seine Arme und schaue in seine Augen. Sie sind leicht verschleiert und gucken mich zärtlich an. Er drückt mich an sich und haucht mir sachte einen Kuss auf die Stirne. Kurze Zeit später sind wir beide eingeschlafen. 
 
Als ich aufwache, ist es bereits wieder Nacht. Nackt laufe ich auf den Balkon und lasse meinen Körper vom Mondlicht bescheinen. Vieles habe ich ihm zu verdanken. Zweimal hat er mich verwandelt. Beim ersten Mal hat er mir ewiges Leben geschenkt und beim zweiten Mal hat er mich zur Frau gemacht. Bald bin ich bereit für die Jagd in der Nacht. 
 
Die Nacht. 
Sie gehört mir. 
Ich gehöre ihr. 
Wir verschmelzen ineinander. 
Wir sind die Kinder der Nacht. 
 
 
 
Conversiones Teil 2  
 
Die Nacht. 
Sie gehört mir. 
Ich gehöre ihr. 
Wir verschmelzen ineinander. 
Wir sind die Kinder der Nacht. 
 
Wieder ist Nacht, wieder stehe ich auf dem Balkon und wieder scheint der Mond auf mein blasses Gesicht. Auch gestern stand ich hier. Die Situation scheint die gleiche zu sein und doch ist alles ganz anders.  
Gestern war ich ein Mädchen. 
Heute bin ich eine Frau! 
Ich kann den Unterschied spüren. Ich fühle die Macht, die uns durchströmt. Wir stehen an der Spitze der Nahrungskette und das wird mir unendlich bewusst.  
 
Ich warte. Warte auf ihn. Heute wird er mich mitnehmen. Zum ersten Mal in meinem neuen Leben werde ich auf die Jagd gehen. Meine Hände zittern aus Vorfreude. Sobald er zurückkommt, werden wir gehen. Im Moment ist er auf der Suche nach einem geeigneten Opfer für mich. Schliesslich will er stolz auf mich sein. Ich bin schrecklich nervös. Was, wenn ich versagen würde? Er würde mich bestrafen, vielleicht sogar verstossen.  
Nein, ich muss mich beruhigen. Ich werde nicht versagen. Schliesslich will ich eine würdige Gefährtin für ihn sein. Er soll sich meiner nicht schämen müssen. Trotzdem bin ich wahnsinnig nervös.  
Ich höre, wie der schwere Vorhang an der Tür beiseite geschoben wird. Er ist da. Ich drehe mich langsam um und laufe ihm entgegen. Als er mich sieht, schaut er mich bewundernd an. Ich habe mich für die Jagd passend angezogen. Eine enge schwarze Lederhose, bequeme schwarze Stiefel in denen ich gut rennen kann und eine weinrote Bluse mit weiten Ärmeln. Meine Haare habe ich hochgesteckt. Ich mag es nicht, wenn sie mit Blut bespritzt werden. Das trocknet sie aus und sie verlieren ihren Glanz.  
Er kommt auf mich zu und gibt mir zur Begrüssung einen Kuss. Seine kühlen Lippen lassen mich erschauern und ich erinnere mich daran, was gestern geschehen ist. Ich schaue in seine Augen und sie sehen dunkel und zärtlich auf mich hinab. Nochmals drückt er mir einen Kuss auf die Stirn und nimmt mich dann bei der Hand. Langsam zieht er mich hinter sich her dem Ausgang zu. 
Noch ein Schritt, und ich würde vollends in meine neue Existenz eintreten. Zum ersten Mal darf ich hinaus in die Nacht. In die Nacht, die ich in den letzten Wochen so lieben gelernt habe. Tief atme ich die Nacht ein. Ich rieche den Duft der Freiheit, den Duft der Macht. Langsam gehen wir zusammen in die Stadt. Kein Laut begleitet uns. Die Tiere verstecken sich, ich kann ihre Angst riechen.  
Die Nacht ist schon fortgeschritten, als wir vor einem Gebäude ankommen, aus dem lauter Lärm klingt. Ich will schon hineingehen, doch er hält mich zurück. Zieht mich an sich und fängt an mich zu küssen. Leise flüstert er in mein Ohr, ich solle mich nur gedulden. Wir gehen nicht zu ihnen. Sie kommen zu uns. Sie wissen es nur nicht. 
Noch dichter drängt er sich an mich. Ich spüre sein Verlangen. Seine Hände fangen schon an mich zu streicheln, da geht plötzlich die Türe auf. Enttäuscht knurrt er auf, lässt jedoch nicht von mir ab. Aus dem Augenwinkel sehe ich zwei junge Mädchen, nicht viel älter als ich es war. Fragend sehe ich ihn an. Er schüttelt leicht den Kopf. Anscheinend muss ich mich noch ein bisschen gedulden. Die Mädchen verschwinden laut lachend um die Ecke. Er legt den Arm um mich und wir folgen ihnen langsam. Gleich wird ihnen das Lachen vergehen. 
Aus lauter Vorfreude fange ich an zu zittern. Ich habe keine Angst mehr. Er ist ja bei mir. Die Mädchen schöpfen keinen Verdacht. Wieso sollten sie auch. Schliesslich sehen wir aus wie ein ganz normales Liebespärchen. Ich bemitleide die Mädchen. Sie haben keine Ahnung vom wahren Leben. Bald würden sie von dem, was sie Leben nennen, befreit sein. Allmählich schliessen wir zu ihnen auf. Die eine sieht kurz nach hinten. Beruhigt über das was sie sieht, dreht sie sich wieder um und spricht weiter mit ihrer Freundin. Wir befinden uns immer noch im Fabrikviertel, in dem auch der Club gelegen ist. Nichts ist zu hören. Wir und die zwei sind ganz alleine. Er will die Chance nutzen, drückt mich noch einmal an sich und ist dann plötzlich verschwunden.  
Ich weiss genau, was ich tun muss. Mit einem Schrei lasse ich mich zu Boden sinken und fange an zu schluchzen. Die Mädchen drehen sich erschrocken zu mir um. Sie sehen mich auf dem Boden liegen und beugen sich runter um mir zu helfen. Auf diesen Moment hat er gewartet. Mit einem Knurren taucht er aus der Dunkelheit auf und schlägt eines der Mädchen nieder. Die andere schaut auf und als sie sein Gesicht sieht, rennt sie entsetzt davon. Armes Ding. Weit wird sie nicht kommen. Träge stehe ich auf und betrachte die bewusstlose Blonde vor mir auf dem Boden. Schon fast sanft hebt er sie auf und trägt sie hinter einen Gerümpelhaufen. Mit einer Eisenkette fesselt er sie an eine Hausleiter. Mit ihr würden wir uns später beschäftigen. Wir küssen uns noch einmal und machen uns dann auf den Weg. Schliesslich wollen wir die andere nicht entwischen lassen. Ich kann die Kleine bereits nicht mehr sehen. Doch das macht nichts. Ich kann sie riechen. Ihre Angst verpestet die Luft. Oh, wie ich diesen Geruch liebe. Ein wohliges Schnurren entweicht meiner Kehle. Er schaut mich lächelnd an. Jetzt weiss ich endlich was Jagdfieber heisst. Es ist die reine Lust am Jagen, Quälen und Töten. Die Aufregung packt mich und ich beschleunige mein Tempo. 
Gleich haben wir sie eingeholt. Mit meinem scharfen Gehör kann ich ihr Schluchzen und Weinen hören. Es gibt mir einen zusätzlichen Kick. Plötzlich biegt sie in eine Seitengasse ein. Dummes, dummes Mädchen. Sie kann ja nicht wissen, dass diese Strasse eine Sackgasse ist. Aber wir wissen es und bremsen deshalb unsere Geschwindigkeit ab. Ich kann hören, wie eine Tonne oder etwas ähnliches umgeworfen wird. Wahrscheinlich sucht sie verzweifelt einen Ausweg. Ich muss lächeln. Leise schleichen wir uns in die Gasse hinein. Zuerst kann ich das Mädchen nicht sehen, doch dann bemerke ich sie. Sie hat sich hinter einem Kartonhaufen zusammengekauert. Vielleicht hofft sie, dass wir sie dort nicht sehen. Weit gefehlt. Er geht langsam auf sie zu und gibt beruhigende Laute von sich. Er kniet bei ihr nieder und streicht ihr sanft durchs Haar. Sie weint immer noch, weiss nicht, was sie von ihm halten soll. Vorsichtig hebt er sie auf und trotz allem klammert sie sich an ihn. Bei mir angekommen, legt er sie vor mir auf den Boden. Ich beuge mich zu ihr runter und streichle durch ihr seidenweiches Haar. Ich spüre wie sie immer noch zittert. Um sie zu beruhigen, fahre ich mit dem Finger ihren Gesichtskonturen nach. Und dann, ganz vorsichtig, senke ich meine Lippen auf die ihren hinab und küsse sie. Ihre Lippen schmecken nach Erdbeeren und während ich sie küsse, verflüchtigt sich ihr Zittern langsam. Von den Lippen gehe ich weiter über die Backe. Ich küsse ihr die Tränen von den Wangen. Zärtlich bedecke ich ihr ganzes Gesicht mit leichten Schmetterlingsküssen. Vom Gesicht wandere ich weiter zum Hals. Dort kann ich ihre Halsschlagader pulsieren spüren und meine Erregung wächst. Doch ich warte geduldig auf sein Zeichen. Seine Hände fuhren inzwischen über meinen ganzen Körper. Endlich streichelt er meinen Hals. Das ist das Zeichen. Ich verwandle mein Gesicht und statt das ich ihr den Hals weiter küsse, grabe ich meine Zähne tief in ihr Fleisch. Überrascht stöhnt sie leise auf, doch sie wehrt sich nicht. Sie hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden.  
Ich trinke. 
Trinke ihr warmes Blut. 
Das Adrenalin hat ihm einen würzigen Geschmack verliehen. Die Blutraserei packt mich. Immer heftiger trinke ich von ihr, während seine Hände überall auf meinem Körper sind. 
Ihr Puls wird immer schwächer. Das Blut versiegt langsam. Und dann ist sie leer. Ich schaue ihn an und ihr Blut klebt an meinen Lippen. Er leckt es geniesserisch ab und hebt mich hoch. Mich in seinen Armen davontragend, küsst er mich immer wieder und in seinen Augen erkenne ich Stolz.  
Doch das Spiel ist noch nicht vorbei. Es wartet immer noch Arbeit auf uns. Er trägt mich zurück in die Strasse, in dem wir das andere Mädchen zurückgelassen haben. Dort setzt er mich ab und schaut nach ihr. Sie ist immer noch bewusstlos. Um so besser. Er nimmt sie auf die Schulter und läuft voran. Jetzt müssen wir nur noch aufpassen, dass niemand uns sieht. Doch das dürfte kein Problem sein.  
Langsam klingt meine Blutgier ab. Die Erregung verschwindet langsam und ich bin wieder ganz bei Sinnen. In meinen Ohren höre ich immer noch ihre Schreie. Wie ein süsses Glockenspiel kam es mir vor. Jetzt verstehe ich Menschen, die die Macht lieben und mit ihr spielen. Die Power und das Gefühl, das mich durchströmt hat, als ich meine Zähen in ihren Hals grub. Um nichts in der Welt möchte ich es wieder hergeben.  
Inzwischen sind wir zu Hause angekommen. Er legt sie in einem Ecken der grossen Halle ab und fesselt sie mit schweren Eisenketten an die Wand. Aus dieser Ecke kann man die ganze Halle gut überblicken, und wenn die Türe geöffnet ist, sieht man sogar ins Schlafzimmer.  
Wir stehen direkt vor ihr. Er dreht sich zu mir um und zieht mir vorsichtig die Spangen aus dem Haar. Die Frisur löst sich und meine Haare fallen mir über die Schultern auf den Rücken. Mit gespreizten Fingern fährt er durch sie hindurch, zieht meinen Kopf nach hinten und küsst mich. Heftig drückt er mich an sich. Jetzt will er beenden, was er vor dem Club angefangen hat. Immer wilder und fordernder werden seine Lippen. Ich streife ihm seine Jacke von den Schultern und lasse sie zu Boden fallen. Meine Hände gleiten unter sein Hemd und verweilen auf der muskulösen Haut. Die eine Hand immer noch in meinen Haaren haltend, fährt er mit der anderen über meine Hose. Mit einem Ruck hebt er mich hoch und drückt mich an die Wand. Ich schlinge meine Beine um ihn und knöpfe provozierend sein Hemd auf. Ein teuflisches Lächeln spielt um seine Lippen, dass zu seinen glitzernden und funkelnden Augen passt. Gerade will er mir mit den Zähnen die Bluse vom Leib reissen, da hält er plötzlich inne. Ein verzweifeltes Schluchzen dringt an meine Ohren. Ein ärgerliches Knurren steigt mir aus der Kehle. Die Menschen sind so dumm. Merkt sie denn nicht, dass sie alles nur noch schlimmer macht? Sie fängt an zu betteln, wir sollen sie doch gehen lassen. Doch da hat sie eine Rechnung ohne ihn gemacht. Sie nicht einmal beachtend, fährt er einfach weiter mich zu verwöhnen. Ich merke, dass auch ich nicht abgeneigt von der Vorstellung bin, jemand könnte uns zusehen. Währenddessen ist meine Bluse doch noch seinen Fängen zum Opfer gefallen. 
Er löst sich von der Wand und trägt mich zu dem niederen Couchtisch. Mit der einen Hand hält er mich an sich gepresst, mit der anderen fegt er die spärlichen Dinge auf den Boden. Dann legt er mich hin und steht auf. Ich räkle mich unter seinem Blick. Mit einem Lächeln schlendert er zu unserer kleinen Freundin. Diese schreit entsetzt auf, als er ihr näher kommt. Interessiert, was jetzt wohl kommen wird, richte ich mich auf und beobachte ihn. Sachte kniet er bei ihr nieder. Sie zittert wie Espenlaub und hat sich ganz klein gemacht. Mit beiden Händen hält er ihr Gesicht fest und drückt ihr einen Kuss auf die Stirne. Dann nimmt er eine Hand von ihr und fährt den sanften Linien auf der Innenfläche nach. Die ganze Zeit schaut sie ihn mit grossen Augen an. 
Er küsst ihre Finger. 
Die Innenfläche. 
Das Gelenk. 
Dann beisst er sie. Mit einem ängstlichen Schrei will sie zurückzucken, doch seine Hände sind plötzlich stahlhart. Aus der kleinen Wunde fliesst ein dünnes Rinnsal Blut. Er leckt es genüsslich ab und trinkt ein bisschen von ihr. Anschliessend verbindet er die Wunde mit einem sauberen Tuch. Schliesslich wollen wir nicht, dass unsere Beute zu früh stirbt. Ich spüre, wie sich Müdigkeit in meinen Knochen breit macht. Die Jagd zeigt ihre Tribute und auch wir werden davon nicht verschont. Ich rufe meinem Meister. Zusammen gehen wir ins Schlafzimmer. Langsam ziehe ich den Rest meiner Kleidung aus. Ich spüre seine Blicke auf mir. Seine Hände auf meinen Hüften. Sein Körper an meinem. 
Er hebt mich hoch und trägt mich zum Bett. Ohne einander loszulassen, sinken wir darauf nieder. Fest umschlingen wir uns mit den Armen. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust. Bald darauf ist er eingeschlafen.  
Während die Nacht langsam dem Tage weicht, schlafe auch ich ein. 
 
Wir sind nicht fähig zu lieben.  
Und doch tun wir es manchmal.  
 
Wieso? 
 
 
 
 
Conversiones Teil 3 
 
Wir sind nicht fähig zu lieben. 
Und doch tun wir es manchmal.  
 
Wieso? 
 
Noch bevor ich die Augen öffne, merke ich, dass noch nicht Nacht ist. Ich schlage die Augen auf und richte mich vorsichtig auf. Schliesslich will ich ihn nicht wecken. Sanft streiche ich mit dem Finger durch sein Haar. Ich glaube, ich liebe ihn. Eigentlich ist das unmöglich, unsere Art empfindet keine Gefühle. Und doch könnte ich ohne ihn nicht leben.  
Plötzlich dringt ein Geräusch an meine Ohren. Langsam kommen die Erinnerungen an letzte Nacht wieder. Dieses kleine, blonde Ding. Sie hat mich geweckt und das mag ich nicht. Ich stehe auf und wickle das Laken um meinen Körper. Danach schlendere ich in die Halle. Dort sitzt sie, ängstlich zusammengekauert in einer Ecke. Als sie mich sieht, zuckt sie zusammen. Die Ketten klirren dabei. Spöttisch lächelnd schaue ich auf sie hinunter. Sie zittert wie Espenlaub. Armes, armes Mädchen. Vorsichtig fahre ich durch ihr Haar. Ein ersticktes Keuchen entsteigt ihrer Kehle. Mein Griff wird härter und ich ziehe ihren Kopf nach hinten. Während ich mich bewegt habe, ist mir das Lacken runtergerutscht. Ich spüre ihren entsetzten Blick. Wahrscheinlich denkt sie, sie sei irgendeinem verrückten Pärchen in die Finger geraten, dass sie vergewaltigen und anschliessend töten will. Na ja, mit dem Töten hat sie recht.  
Ich lasse sie los, stehe auf und schlendere zum Fenster. Durch den dicken, schwarzen Stoff dringt kein Tageslicht. Mich überläuft ein Schauer, wenn ich ans Licht denke. 
Feuer. 
Zerstörung. 
Tod. 
Ich wende mich ab und gehe ins Schlafzimmer zurück. Wie ein Engel sieht er aus, wenn er schläft. Seine Gesichtszüge entspannt, die Hände wie gemeisselt auf dem Laken. Ein Engel, der schläft. Ein teuflisches Lächeln umspielt meine Lippen. Ich weiss, zu was diese Hände fähig sind.  
Sie sind gemacht zum Töten.  
Sie sind gemacht zum Quälen. 
Und sie bereiten mir grosses Vergnügen. 
Ich lege mich auf Bett. Schmiege mich an ihn. Und meine Gedanken schweifen zurück zu jener Nacht, die alles veränderte. 
 
 
Kalt. Unheimlich. Ich mag die Nacht nicht. Sie macht mir Angst. Ich hasse es, so spät noch draussen zu sein. Unbewusst beschleunigen sich meine Schritte. Eigentlich wäre die Temperatur angenehm, doch ich zittere. Während ich über die Strasse eile, kommen die Gespenster und Monster aus meiner Kindheit wieder. Sie schweben um mich herum, verstecken sich hinter Hausecken. 
Ich hasse sie.  
Diese Angst vor der Dunkelheit. Ich dachte, ich hätte sie besiegt. Doch anscheinend ist es nicht so. 
Erleichtert atme ich auf. Vor mir erscheint die Strasse, in der ich wohne. Ich würde in mein Haus gehen, überall Licht anzünden und die Monster würden verschwinden. 
Der Angriff kommt so schnell, dass ich gar nicht reagieren kann. Eine Hand legt sich von hinten auf meinen Mund, eine andere umschlingt meinen Körper. Rückwärts werde ich in eine dunkle Gasse geschleift. Ich bin starr vor Schreck, kann mich nicht mehr bewegen. Der Alptraum aus meiner Kindheit ist wahr geworden.  
Die Hände lassen mich los und ich falle auf den Boden. Ein dunkler Schatten beugt sich über mich. Meine Beine fangen an unkontrolliert zu zittern. Eine Hand nähert sich langsam meinem Gesicht. Vorsichtig streichelt sie meine Wange. Krampfhaft versuche ich, meine Arme zu bewegen, doch sie gehorchen mir nicht. Die Hand umfasst meinen Kopf, hebt ihn sachte hoch. Beruhigende Laute erreichen meine Ohren. Mit der anderen Hand hält der Schatten mir ein Tuch unter die Nase. Starke Dämpfe steigen daraus. Sie lullen mich ein, geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Tief in meinem Kopf weiss ich, dass ich in grosser Gefahr bin, doch es ist mir egal. Das Zittern hört auf, die Monster und Schatten verschwimmen vor meinen Augen und dann spüre ich auf einmal gar nichts mehr. 
 
Das Erste, dass ich beim aufwachen verspüre, ist eine leichte Übelkeit. Mein Kopf ist schwer, in meinen Gliedern ist eine bleierne Müdigkeit und meine Zunge fühlt sich pelzig an. Ich versuche meine Hände zu bewegen, doch etwas hält sie zurück. Vorsichtig öffne ich meine Augen. Ich sehe alles verschwommen. Das macht mir zuerst Angst, bis ich bemerke, dass ich eine Kontaktlinse verloren habe. Stöhnend versuche ich mich aufzusetzen. Dabei bemerke ich auch, was mich vorhin zurückgehalten hat. Meine Hände sind an schwere Eisenketten gefesselt, die jedoch weder verrostet noch sonstwie alt aussehen. Im Gegenteil. Sie sind geschmeidig und sehen gut gepflegt aus. Anscheinend werden sie häufig gebraucht. 
Seltsamerweise habe ich keine Angst mehr, wahrscheinlich nützt das Mittel immer noch. Ich liege auf einem weichen Diwan, der mit feinster Seide überzogen ist. Ein dunkles Laken bedeckt meinen Körper. Ich schaue mich in dem Raum um, doch viel kann ich nicht erkennen. Nur schemenhaft sehe ich einen Kamin, in dem ein Feuer flackert. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Durchgang, doch dahinter kann ich nur dunkle Schatten erkennen.  
Plötzlich höre ich Schritte. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, doch ich sehe immer noch nichts.  
Verdammte Fehlsichtigkeit! 
Mit einem Schlag ist die Angst wieder da. Meine Hände fangen an zu zittern und ich versuche, mich so klein wie möglich zusammen zu rollen. Die Hände schützend über das Gesicht gelegt, warte ich darauf, was jetzt wohl passieren wird. 
Das Erste, was ich von ihm spüre, ist ein Finger, der vorsichtig und sanft über meinen Rücken fährt. Er streicht langsam an meiner Wirbelsäule entlang bis in den Nacken. Dorthin legt er seine ganze Hand.  
Sie ist kalt, eisig kalt. 
Ich nehme die Hände von meinem Gesicht weg. Schaue ihn an. Er lächelt leicht und sein Lächeln sieht so nett und freundlich aus. Mein Kopf sagt mir dass er gefährlich ist, doch ich verdränge diese Gedanken. Zu fest hoffe ich, dass er mir nichts tut. Die Hand hält er immer noch in meinem Nacken, doch mit dem Daumen wischt er mir die Tränen von der Wange. Danach steht er auf und läuft aus dem Raum. 
Ich bin total verwirrt. Einerseits weiss ich, dass dieser Mann das abgrundtiefe Böse verkörpert, anderseits fühle ich mich von ihm angezogen. Ob das noch Nachwirkungen von dem Mittelchen sind? 
Ich höre Geräusche, die ich nicht einordnen kann. Was er wohl tut? Wahrscheinlich packt er gerade sein Foltergerät aus. Ich habe solche Dinge schon im Fernsehen gesehen und die Erinnerung daran verschlägt mir den Atem. Ich habe schreckliche Angst vor Schmerzen.  
Als er wieder in den Raum tritt, habe ich mir in meiner Phantasie die schrecklichsten Greueltaten ausgemalt. Mein ganzer Körper schlottert und meine Augen sehen doppelt. Er kommt zu mir hin, schaut mich jedoch nur gleichgültig an. Dann, schneller als ich reagieren kann, schlägt er mich mit seiner Faust mitten ins Gesicht. Mein Kopf schlägt an der Wand an und ich schmecke Blut in meinem Mund. Ich versuche mich nicht zu bewegen. Vielleicht lässt er mich dann in Ruhe. 
Ich spüre seine Hand an meinem Hinterkopf. Sie packt meine Haare und zieht mich hoch. Ein starker Schmerz durchzuckt meinen Kopf. Anscheinend bin ich nicht nur im Mund verletzt. Er legt seine Hand unter mein Kinn und zwingt mich, ihn anzusehen. Was ich sehe, macht mir Angst. 
Augen, so schwarz wie die Nacht. 
Augen, so kalt wie Eis. 
Augen, so brennend wie Feuer. 
In seinen Augen sehe ich das Böse, die Lust am Töten.  
Was er wohl in meinen Augen sieht? Anscheinend gefällt es ihm, denn er fängt an zu lächeln. Nein, lächeln ist nicht das Richtige. Es ist eher ein Grinsen. Ein teuflisches Grinsen. Eine dunkle Vorahnung überkommt mich, doch ich bin wieder zu langsam. Mit seiner freien Hand schlägt er mich so hart in den Magen, dass für einen kurzen Moment keine Luft mehr bekomme. Danach lässt er mich wieder auf den Diwan fallen. Ich krümme mich zusammen, warte auf den nächsten Schlag.  
Doch er kommt nicht. Nach einer Weile hebe ich meinen Kopf und ich sehe ihn neben dem Tisch stehen. Er schenkt etwas in ein Glas und kommt dann wieder auf mich zu. Verzweifelt versuche ich mich in eine Ecke zu drängen, doch es nützt natürlich nichts. Er sitzt neben mir ab und hebt meinen Kopf hoch. Er schaut mich eine Weile nur an, doch dann nimmt er ein Leinentuch hervor und wischt mir sanft das Blut von den Lippen ab. Anschliessend nimmt er das Glas und hält es mir hin. Ich trinke mit kleinen Schlücken von dem Getränk, dass ich nicht zuordnen kann. Anschliessend hält er mich einfach nur in seinen Armen. 
Langsam werde ich müde, wahrscheinlich war wieder etwas in dem Getränk. 
Das Letzte, dass ich vor dem Einschlafen sehe, sind seine schwarzen Augen. 
 
An die nächsten Tage kann ich mich später kaum noch erinnern. Alles verschwindet in einem Dunst voller Blut und Schmerzen, dem wieder sanfte Zärtlichkeiten folgen. Es scheint, als ob es zwei Männer gäbe, einen der mich immer wieder schlägt, und einen der mich danach verwöhnt und pflegt. Ich habe das Gefühl, dass ich langsam verrückt werde. Ich klammere mich an ihn, hoffe, dass seine gute Seite die Überhand gewinnt. Doch in meinem Inneren weiss ich, dass alles nur gespielt ist. Er will meinen Willen brechen, will mich untertan machen. Und ich kann mich nicht wehren. Ich bin zu schwach. Und irgendwie will ich es auch nicht mehr! 
 
Er kommt hinein und etwas ist anders. Ich spüre es sofort. Eine Weile bleibt er an der Tür stehen und schaut auf mich hinunter. Dann beugt er sich hinab und löst meine Handfesseln. Vorsichtig hebt er mich auf, denn alleine gehen kann ich schon lange nicht mehr. Er trägt mich hinüber zum Kamin, in dem ein helles Feuer flackert. Dort legt er mich auf den Boden. Reglos sitze ich dort und denke, dass ich alles über mich ergehen lassen würde. Vielleicht würde es ja schon bald zu Ende sein. 
Plötzlich verbindet er mir mit einem dunklen Tuch die Augen. Es beeinträchtigt mich nicht besonders, da ich sowieso schon fehlsichtig bin. Trotzdem komme ich mir noch hilfloser vor. Seine Hände lässt er auf meinen Schultern liegen. Langsam streicht er mir die Haare aus dem Gesicht, macht meinen Hals frei.  
Ich spüre seine Zähne auf meinem Hals. Ein kleiner Stich, dann ist der Schmerz vorbei.  
Und während er von meinem Blut trinkt, beginne ich, an Vampire zu glauben.  
 
Beim Aufwachen bemerke ich schon eine Veränderung. Meine Augen nehmen wieder jede Kleinigkeit auf, ich sehe gestochen scharf. Und alle diese Gerüche. Sie sind unglaublich intensiv. Ich schaue an mir hinunter. Alle meine Verletzungen, die er mir zugefügt hat, sind verheilt. Ich hebe meinen Kopf und sehe ihn in einem Sessel sitzen. Auf seinem Gesicht spiegelt sich sein teuflisches Lächeln. Und plötzlich geht mir ein Licht auf. Er hat mich verwandelt. Er hat mich zu einem Geschöpf der Dunkelheit gemacht. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass alle Leiden meines Lebens nun vorbei sind. 
 
 
Sanfte Küsse wecken mich. Anscheinend bin ich über meinen Erinnerungen eingeschlafen. Ich öffne die Augen und sehe einen Engel vor mir. Und in seinen Augen blitzt der Schalk. Er hat Hunger und will jetzt spielen. Die Vorfreude packt mich und ich springe regelrecht aus dem weichen Bett. Zusammen gehen wir in die grosse Halle, zu den Ketten, an die auch ich schon gefesselt war.  
Wir werden Spass haben und mit ihr spielen.  
Wir werden sie foltern und sie töten. 
Wir werden von ihr trinken. 
 
Aber niemals wird sie unser Blut schmecken.  
Niemals. 
 
Denn ich will ihn nicht teilen. 
 
 
-Ende- 
 
 
 
 

   
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Letzte Änderung am 7.08.2004
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